Liebe Kolleginnen und Kollegen,
am 16.05.2020 von 10.00 - 15.30 Uhr findet zum Thema
"Perspektiven der Sozialen Neurowissenschaft und Untersuchungen dyadischer Gehirnprozesse in der Musiktherapie"
unser 9. Frankfurter Tag der Musiktherapie im
Sana Klinikum Offenbach statt.
Referent ist Prof. Dr. Jörg Fachner (Cambridge, UK)
Während wir durch etliche randomisierte klinische Untersuchungen (RCTs) und systematische Reviews immer mehr über die potentiell erfolgreichen Einsatzgebiete der Musiktherapie lernen, wissen wir aus vielen Fallstudien und qualitativen Analysen wie bedeutsam bestimmte Therapieabschnitte im Therapieverlauf sind (Fachner, 2017). In therapeutischen Narrativen erkennen wir die Zusammenhänge situativer Wirkmomente und Prozesse, welche beim Patienten schrittweise zur Veränderung führen (Aldridge, 2004).
Wie lassen sich diese beiden Perspektiven des allgemeinen und besonderen Therapieerfolges zusammenbringen? In Mixed-Methods-Studien lassen sich die qualitative und quantitativen Perspektiven zusammen betrachten und in objektiven Fallstudien lassen sich Therapieprozesse sowohl mit objektiven Daten wie physiologischen Messwerten und den Erlebnisinhalten koppeln (Ridder & Fachner, 2016). Die sozialen Neurowissenschaften eröffnen hier neue Perspektiven die therapeutische Beziehung und deren zugrundeliegenden gemeinsamen Gehirnprozesse zu untersuchen und Kognitions-, Emotions- und Interaktionsvorgänge in der Therapie datengestützt zu analysieren (Fachner et al., 2019). Eine solche Mixed-Methods-Fallstudie über eine erfolgreiche GIM-Sitzung wird in diesem Vortrag und im anschließenden Workshop vorgestellt. Dabei geht es vor allem um den exemplarischen Charakter dieser Studie, deren grundlegende Methodik die klassische Fallstudie mit objektiven Daten physiologischer Gehirnvorgänge koppelt, um dadurch der Frage der situationsbezogenen Wirksamkeit im Musiktherapieprozess und ihrer Verallgemeinerbarkeiten auf die Spur zu kommen.
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Wir freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme, den Austausch und ein Wiedersehen!
Herzliche Grüße vom Vorstand des famt e. V.